Im Waldfriedhof
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Im Waldfriedhof fern von der Stadt,
wo Trauerweiden tiefer gründen,
kann der, den man bestattet hat,
die allerletzte Ruhe finden.
Es hämmert ab und an ein Specht,
das scheint die Toten nicht zu stören.
Sie hören nämlich ziemlich schlecht,
da wird sich keiner laut empören.
Hier weiß man, was sich wirklich lohnt,
das Meditieren, 'In sich gehen'.
Von Hektik bleibt man hier verschont.
Man würde sich im Grab rumdrehen.
Was man vor allen Dingen will,
den lang ersehnten Seelenfrieden.
Die Nächte, die sind totenstill,
das lässt man sich sehr gerne bieten.
Wenn eine Zeit zu Ende geht,
mit Erde, Blumen und mit Kränzen,
dann spricht die Trauer ein Gebet,
und feuchte Augen werden glänzen.