Im Überfluss
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Reichtum lebt im Überfluss.
Und dennoch wird er sich beklagen.
Und jeder zieht daraus den Schluss,
am Hungertuch scheint er zu nagen.
Wer viel besitzt, ist meist gewieft.
Und seine Schäfchen, die sind trocken.
Doch eines, das wird uns verbrieft.
Er jammert, anstatt zu frohlocken.
Der Reichtum geht einher mit Geiz.
Er zielt darauf, sich zu vermehren.
Und darin sieht er seinen Reiz,
nichts Schön'res kann man ihm bescheren.
Das Haben steht im Vordergrund.
Und Geld und Silber werden blenden.
Man übersieht den armen Hund.
Und lässt ihn in der Gosse enden.
Die Armut prägt, der Reichtum auch.
In Kasten werden wir geboren.
Dem einen winkt ein Wohlstandsbauch,
die andren werden kahl geschoren.