Im Treppenflur
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Gerüchten kommt man auf die Spur.
Sie stehen da in Badelatschen.
Und tuscheln leis' im Treppenflur,
um Neuigkeiten auszutratschen.
Die Wahrheit ist nicht von Belang.
Und sie tut wirklich nichts zur Sache.
Die Lauscher stehen auf Empfang
für eine hohle Meinungsmache.
Der Schmarrn verbreitet sich im Nu.
Man sieht, wie sich die Balken biegen
Dann gibt man seinen Senf dazu.
Das ist ein himmlisches Vergnügen.
Und ist der Rufmord kurz verebbt,
sucht man erneut nach heißen Spuren.
Es wird treppauf, treppab getreppt,
man kommt erneut auf volle Touren.