Grenzenlos und frei
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Man ist nie grenzenlos und frei,
und unbeschrieben ist kein Blatt.
Zum Glück steht uns der Himmel bei,
wenn man was ausgefressen hat.
Auf Erden ist nichts lupenrein
und jeder Makel wird entdeckt.
'Denn nichts', heißt es ganz allgemein.
'Ist super oder gar perfekt.'
Es beißt uns eine Ironie,
und es kommt unerwartet dick,
und uns ereilt mit Akribie
im Nachhinein ein Missgeschick.
Trotz Bildung scheitert der Verstand.
Man denkt nur schwarz und weiß kariert.
Die nahe Zukunft sieht kein Land
und keiner weiß, wohin das führt.
Man prahlt mit seiner Toleranz,
sie auszuüben, das fällt schwer,
man fürchtet ihren Rattenschwanz
und zieht sie schnell aus dem Verkehr.
Roman Herberth