Gegensätze
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es ist zu warm, es ist zu kalt.
Und hungrig knurrt der leere Magen.
Erst ist man jung, und dann zu alt.
Kein Wunder, dass wir uns beklagen.
Man ist gekränkt, und wird gesund.
Man stolpert und wird sich verletzen.
Man schweigt, und öffnet seinen Mund.
Und oft hat man viel auszusetzen.
Man nimmt es leicht, und später schwer.
Kein Hoffnungsfunken lässt sich blicken.
Das Glas war voll, jetzt ist es leer.
Nun wird man dich zum Teufel schicken.
Die Welt ist manchmal nicht im Lot.
Und deshalb werden Menschen toben.
Erhält man nicht sein täglich Brot,
dann wird man einen Aufstand proben.
Des einen Lust, des andren Leid.
Man wird es auf die Spitze treiben.
Doch das ist sicher nicht gescheit.
Man sollte auf dem Teppich bleiben.