Gedanken wachsen und gedeihen (1)
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Gedanken wachsen und gedeihen.
Sie folgen uns auf Schritt und Tritt.
Sie lieben es, sich einzureihen.
Und machen jeden Blödsinn mit.
Sie stehen auf des Messers Schneide.
Mitunter singen sie im Chor.
Und wenn sie suchen, nie das Weite.
Sie paaren sich, und preschen vor.
Sie ufern aus, und überschwemmen
an manchen Tagen den Verstand.
Dann fällt es schwer, sie einzudämmen.
Sie sehen später wieder Land.
Sie wurzeln tief, und sie ergründen
die Wege der Vergangenheit.
Sie stoßen auf die Jugendsünden,
und auf die längst vergang'ne Zeit.
Gedanken lassen sich nicht steuern.
Und sie agieren ganz spontan.
Sie sind gewohnt, sich anzufeuern,
und sie verfolgen keinen Plan.
Roman Herberth