Es steht uns frei
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es steht uns frei, das Leben zu genießen.
Wer viel erhofft, den holt die Trauer ein.
Es werden keine Freudentränen fließen.
Wer so verfährt, der stellt sich selbst ein Bein.
Es steht uns frei, den Sternen zuzuwinken.
Es ist ein Heidenspaß und kein Kalkül.
Auf ihr gesetztes Alter wird man trinken,
ins Schleudern kommt dann unser Bauchgefühl.
Es steht uns frei, das kleine zu bewundern,
weil auch im kleinen ein Geheimnis steckt.
Wer es erkennt, den wird es auch ermuntern,
dass er im Anschluss weiteres entdeckt.
Es steht uns frei, dem Schönen 'aufzulauern',
gefragt ist stets ein Herz am rechten Fleck.
Wer sich drauf einlässt, wird es nie bedauern,
denn dieses Mittel heiligt jeden Zweck.
Es steht uns frei, die Ruhe zu bewahren,
wenn uns ein Drama fast den Atem nimmt.
Wer so agiert, wird sicher bald erfahren,
dass auch in Zukunft seine Richtung stimmt.
Roman Herberth