Es bleibt nichts beim Alten
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Es bleibt bekanntlich nichts beim Alten.
Und selbst das Schöne fällt zur Last.
Man sollte sich die Daumen halten,
und prüfen, ob noch alles passt.
In jedem Werden, ein Vergehen.
Es gilt nicht mehr, was gestern galt.
Und das was war, nicht mehr zu sehen.
Und was einst jung war, wurde alt.
Die Dinge sind zu überdenken.
Denn ungewohnt der neue Brauch.
Man muss sich reinen Wein einschenken.
Sonst steht man förmlich auf dem Schlauch.
Das Alte wird en gros vergessen.
Und nur der Zukunft bleibt man treu.
Mit neuen Maßen wird man messen.
Und davor zeigt man keine Scheu.
Nur wahre Werte sind beständig.
Und deshalb sind sie dick verstaubt.
Sie werden meistens 'auf und wändig'
entseelt, weil keiner an sie glaubt.