Er gibt sich redlich Mühe
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Morgen tagt in aller Frühe.
Er gibt sich wirklich redlich Mühe.
Die Sonne wird noch nicht entdeckt.
Es dämmert, sie wird aufgeweckt.
Nun geht sie auf die Tagesreise.
Am Himmel zieht sie ihre Kreise.
Bei trübem Wetter, Nebelgrau,
verwehrt man uns das Himmelblau.
Bald macht der Tag uns eine Szene.
Und laut heult die Fabriksirene.
Wir sind davon nicht angetan.
Man sputet dann im Affenzahn.
Es folgen unsre Tagespflichten.
Man würde gern darauf verzichten.
Doch ohne Geld herrscht tiefste Not.
Man braucht es für sein 'täglich Brot'.
Der Tag schaut fern, in aller Ruhe,
Pantoffeln trägt er, keine Schuhe.
Und was zu tun war, ist vollbracht.
Es finstert schon. Bald kommt die Nacht.