Eine Träne nachweinen
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Oft pflegt man einem Tunichtgut
noch eine Träne nachzuweinen.
Verkannt wir, was er mit uns tut,
denn 'schein und heilig' wird er scheinen.
Er trickst und täuscht, sein Vorsatz lügt,
das zählt er selbst zu seinen Stärken.
Obwohl sich schon ein Balken biegt,
wird man den Schwindel nicht bemerken.
Man steht gebannt vor der Gefahr,
wie ein Kaninchen vor der Schlange,
was abläuft, nimmt man gar nicht wahr,
das Böse nimmt uns in die Zange.
Den Hinterhalt legt er geschickt.
Man sehnt sich nach dem Übeltäter.
Man ist nach ihm total verrückt,
und kommt dann unter seine Räder.
Dann lässt er uns im Regen stehn.
Es werden 'Rotz' und Wasser fließen
und es ist bald um uns geschehn,
doch später muss er dafür büßen.
Roman Herberth