Du lebst nur einmal
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Du kramst in der Vergangenheit.
Und du verplemperst deine Zeit.
Du denkst an Dinge,
die dich nur verdrießen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Du bist ein Ochse vor dem Berg,
und streitest mit dem Gartenzwerg.
Zum Fröhlichsein,
kannst du dich nicht entschließen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Du stehst gewaltig unter Stress.
Man macht dir deshalb den Prozess.
Du bist nicht schuldig,
doch dafür musst du büßen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Man trifft oft deinen wunden Punkt.
Und eine fette Kröte unkt.
Das drückt gewaltig auf
die Tränendrüsen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Man macht dich auf der Arbeit rund.
Doch dafür fehlt ein guter Grund.
Doch keiner wird dich,
in die Arme schließen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Du singst ein Lied, bist gut gelaunt.
Man hört es, und man ist erstaunt.
Der pure Neid,
will dir den Tag vermiesen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Man hat dein kleines Herz verletzt.
Du bist erst traurig, dann entsetzt.
Und kurz darauf,
da werden Tränen fließen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Du ackerst, hast dich abgequält.
Man macht dir klar, dass das nicht zählt.
Im Anschluss wird man
Öl ins Feuer gießen.
Du lebst nur einmal,
das solltest du genießen.
Der Winter ist, gottlob, passé.
Geschmolzen ist der Pulverschnee.
Die Hoffnung keimt,
du siehst den Krokus sprießen.
Man lebt alljährlich auf,
das solltest du genießen.