Die Weihnachtsgans

Ein Gedicht von Roman Herberth
Ich bin als Weihnachtsgans geboren.
Und bin die Krönung bei dem Fest.
Ich bin gerupft und kahl geschoren,
damit die Haut sich bräunen lässt.

Dann schiebt man mich in eine Röhre,
und heizt mir unaufhörlich ein.
Es nützt nichts, wenn ich mich empöre.
Der Koch behauptet, das muss sein.

Nun schwitze ich aus allen Poren,
und gare in dem eignen Saft.
Den Überblick hab' ich verloren.
Auf jeden Fall: ich bin geschafft.

Bald riecht man meine Wohlgerüche.
Die Gänsebrust wird langsam braun.
Es duftet durch die ganze Küche.
und über meinen Gartenzaun.

Mit Rotwein werde ich entschädigt.
Vier Kerzen brennen auf dem Kranz.
Nun bin ich 'gans und gar' erledigt.
Man mästet sich mit Weihnachtsgans.

Informationen zum Gedicht: Die Weihnachtsgans

927 mal gelesen
02.12.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige