Die Tage werden kürzer
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Wenn lange Tage kürzer treten,
wenn jeder durch die City rennt,
und wenn sie platzt aus allen Nähten,
und wenn gefragt ist ein Präsent.
Wenn sich die kleinen Gassen schmücken,
wenn man die Nordmann Tanne 'schlägt',
wenn Kinder sich die Daumen drücken,
dass jeder Wunsch auch Früchte trägt.
Wen Glühwein fließt an 'Stand und Bude',
wenn man sich gönnt die Schnapsidee,
und wenn ein Nikolaus mit Rute
beschert uns einen Jägertee.
Wenn Kinder kriegen, was sie wollen,
damit sich auch ihr Herz erwärmt,
wenn man kredenzt den Dresdner Stollen,
wenn man von seiner Kindheit schwärmt.
Wenn man mit einer kleinen Spende,
sich outen kann als guter Christ,
dann hat die Warterei ein Ende,
weil Gottes Sohn geboren ist.