Die Reblaus

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Reblaus sitzt im Weinlokal,
und sie verkostet Leckerbissen.
Der hohe Preis ist ihr egal,
den Frankenwein will sie nicht missen.

Ein Sauerampfer nicht ihr Fall,
bevorzugt wird ein edler Tropfen,
dann schwärmt sie davon überall,
und sie wird flotte Sprüche klopfen.

Gezecht wird meist bis Mitternacht,
und manchmal schlägt sie über Stränge,
es wird ge-WEIN-t, es wird gelacht,
geweibt und fröhliche Gesänge.

'Komm schenk mein Glas noch einmal ein',
so wird sie kurz vor Torschluss lallen.
Der Kellner bringt ein Achtel Wein,
das löst sich auf in Wohlgefallen.

Die Stühle werden hoch gestellt,
im Weinlokal ist Sendepause,
und keiner der die Zeche prellt,
die Reblaus schwankt beschwingt nach Hause.

Roman Herberth

Informationen zum Gedicht: Die Reblaus

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12.08.2015
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