Die Einkaufsgassen, menschenleer
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Die Einkaufsgassen, menschenleer.
Kein Bettler, und auch keine Dame.
Es brodelt kein Berufsverkehr,
und dennoch leuchtet die Reklame.
Die Welt steht still, was jeder mag.
Und keine Laus rennt auf der Leber.
Das liegt am hohen Feiertag.
Man tut nichts für den Arbeitgeber.
Man frühstückt lang, und nimmt sich Zeit.
Es reifen Pläne, nichts zu planen.
Und man geht keinen Schritt zu weit.
Was daraus wird, lässt sich erahnen.
Man trödelt durch das Hier und Jetzt.
Und streckt sich nur nach seiner Decke.
Man freut sich, und man lacht zuletzt.
Und was uns nervt, bringt man zur Strecke.
Das Däumchen drehen ist erlaubt.
Kein Vorarbeiter mahnt zur Eile.
Die Ziele sind nicht hochgeschraubt.
Und häufig gähnt die Langeweile.