Der Mann im Mond macht Überstunden
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Die Nacht dreht länger ihre Runden.
Der Mann im Mond macht Überstunden.
Jedoch er hat nicht viel davon.
Es bleibt beim gleichen Hungerlohn.
Nur Mittags wird es häufig lichter.
Erfreut sind blasse Bleichgesichter.
Im Freien trinkt man Milchkaffee.
Ein Trauerspiel, die Baum-Allee.
Im Weinberg wird man Trauben lesen,
Der Straßenfeger schwingt den Besen.
Die ganze Welt tut ihre Pflicht,
was jedem schnell ins Auge sticht.
Getupft und bunt, gelaubte Wälder,
geigelt, die Getreidefelder.
Und jedes Rindvieh liegt im Stroh,
und wird dort seines Lebens froh.
Doch allgemein, das Abschiednehmen.
Und melancholisch sind die Themen.
Die Maus zieht sich ins Loch zurück.
Im Winterschlaf sucht sie ihr Glück.