Bekehrungsversuche
Ein Gedicht von
Roman Herberth
So manche wollen mich bekehren,
man schickt mich auf den Tugendpfad,
des Besseren will man mich lehren,
und dass es hilft, verspricht ihr Rat.
Vom Bösen soll ich Abstand halten,
dann sei mir Gottes Reich gewiss,
ansonsten wird der Teufel walten,
mit ihm der Tod und Finsternis.
Nichts gutes wird man prophezeien,
mit Worten hält man mich in Schach.
Vom Unrat will man mich befreien,
von jedem Weh und jedem Ach.
Ganz fremd ist ihnen mein Gewässer.
Mein 'wie ich bin' ist unbekannt.
Trotz alledem, man weiß es besser,
und malt den Teufel an die Wand.
Vor Scharlatanen sich zu hüten,
das scheint mir immer angebracht,
zerstört wird sonst der Seelenfrieden,
was sicher keinen glücklich macht.
Roman Herberth