Bald geht der Tag
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Bald geht der Tag im Westen unter.
Im Baum fängt sich der Abendwind.
Die ersten Sterne werden munter,
weil sie jetzt ausgeschlafen sind.
Der Arbeitnehmer eilt nach Hause.
Und menschenleer wird die Fabrik.
Die Stechuhr gönnt sich eine Pause
und lauscht der Guten-Nacht-Musik.
Noch toben Kinder auf den Plätzen.
Die Mutter ruft am Fensterbrett:
"Ihr müsst euch bald zur Ruhe setzen,
und nachher geht es ab ins Bett."
Die Sonnenstrahlen sind verschwunden.
Gegessen ist das Abendmahl.
Dann schaut man fern für ein paar Stunden.
Ein Teil zecht noch im Weinlokal.