Angeln am Kanal.
Ein Gedicht von
Rolf Grebener
Der Tag, er ging zur Neige,
die Luft war schwül und warm
als ich die Angel mit dem Köder,
zum Aale fangen nahm.
Bepackt mit Angelsachen
und auf dem Kopf der Hut,
lief ich den Deich hinunter,
denn schon bald kam die Flut.
Das Wasser, es stieg stetig
und mit ihm kam der Aal,
für uns Jungen gab´s nichts schöneres,
als Angeln am Kanal.
Der Aal, biss oft und heftig,
es ging auch gar nichts schief,
bis zu der Zeit als Mutter,
zum Abendbrot mich rief.
Mein Protest der war heftig,
ich hab jetzt keine Zeit,
der Aal, er beißt so kräftig,
es tut mir furchtbar leid.
Plötzlich kam ein Donnern
und Blitze ohne Zahl,
schnell lief ich nach Hause,
es blieb mir keine Wahl.
Die Kleider waren glitschig,
ich selber stank nach Aal,
so war´s bei allen Jungen,
an unserem Kanal.
Die Aale schön gesäubert,
paniert in etwas Mehl,
war meine Gaumenfreude,
da machte ich kein Hehl.
Den Aal briet ich in Butter,
wie´s Mutter immer tat,
es wollte nicht gelingen,
ich wusste keinen Rat.
Die Butter, schmolz nur langsam,
war zäh wie Haferbrei
dabei roch sie sauer,
schmeckte nach faulem Ei.
Der Strom war ausgefallen!
Bei schwachem Kerzenschein,
glaubte ich, ein Stück Schmierkäse,
müsste die Butter sein.
Die dicke Sau im Stalle,
verschlang den schönen Fang.
Unermesslich war die Trauer,
sie hält ein Leben lang.
Das nächste Mal wenn Mutter ruft,
werde ich folgsam sein.
Sie brät den Aal dann nur für uns,
was abfällt, ist für´s Schwein.
Rolf Grebener