Parkbank im Schnee
Ein Gedicht von
Robert Späth
Still ruht die Welt im weißen Kleid,
die Parkbank träumt von Sommerzeit.
Ihr Holz, vom Frost gefangen, kalt,
erzählt Geschichten, Weise, uralt.
Kein Schritt zerbricht des Schnees Glanz,
kein Lachen mehr, kein Schatten-Tanz.
In der Stille, rein und klar,
birgt sie ein Zauber, wunderbar.
Gestern Schrei der Kinder, der Vögel Chor,
nun hüllt der Schnee sie still empor.
Ein Mantel, weich, der Kälte trotzt,
die Zeit auf ihrem Latten stoppt.
Vielleicht, so denkt sie, kommt der Tag,
wo sich ein Lächeln zu mir setzen mag.
Auf ihr verweilt, leicht und sacht,
die Kälte flieht, das Herz erwacht.
Doch jetzt, in frostig Pracht gehüllt,
ist’s nur der Schnee, der Leere füllt.
Die Parkbank wartet, knorrig und rau,
auf den Frühling, der verwandelt Schnee in Tau.