Die Tränen der Schatten
Ein Gedicht von
Robert Späth
Kein Ende, nur der langsame Fall –
das Lautlose eines Vogels mit gebrochenen Flügeln,
die Kälte, die wie Nadeln in den Horizont sticht.
Die Erde selbst scheint zu weinen,
doch ihre Tränen sind aus Staub und Schweigen.
Ein Flüstern, das keine Worte kennt,
zieht Kreise in der Dunkelheit,
als ob die Schatten selbst atmen.
Zerbrochene Uhren zählen keine Stunden mehr,
sie hängen wie Galgen in der Ferne.
Alles sinkt.
Der Himmel schmilzt in schwarzen Tropfen,
sie rieseln wie Asche auf die taumelnde Seele.
Kein Licht. Kein Grund. Nur das Flimmern des Nichts,
das den Blick verschlingt und alles verlöscht.