Wie sich eine Depression anfühlt

Ein Gedicht von Pfauenfeder
Zeitlupe
Deine Augen verlieren sich an den Dächern der Stadt,
Ob ein Sprung wohl ausreicht, fragst du dich.
Mit der gleichen Frage im Geist, schaust du vorbeifahrenden Zügen nach.
Bäume? Daran könnte man sich erhängen!
Messer? Damit könnte man sich verletzen!
Alles wird ein Mittel zum Zweck um unaushaltbarem Leid zu entkommen.
Der Körper wird schwer wie Blei.
Jeder Atemzug fällt schwer.
Ein Wechsel zwischen Weinen und Verstummen.
Alles ist grau, der Himmel, die Bäume, dein Herz.
Jeder Tag verlängert nur noch deine Qual, also sucht man nach einem Ausweg.
Und für manche bleibt nach jahrelanger und erfolgloser Therapie nur noch der Freitod als Ausweg. Es ist die Hölle auf Erden so zu leben. Man fühlt sich stumpf, taub für alles Glück, elend, wertlos und vor allem alleine und abgeschnitten von der ganzen Welt. Einsam unter tausend Leuten, ungeliebt trotz einer innigen Umarmung, unverstanden trotz einem offenen Ohr fühlt man sich. Niemand, der es nicht selbst durchgemacht hat, kann es verstehen. Eine schwere Depression ist die Hölle auf Erden.

Informationen zum Gedicht: Wie sich eine Depression anfühlt

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14.12.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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