Hätten wir heute tief empfunden
Ein Gedicht von
Pfauenfeder
Es wandert leise an mein Herz,
ein tief' Gefühl von Augenblick,
Der Jahre aufgestockter Schmerz,
verwandelt Gegenwart zu Glück.
Und endlich atmen meine Lungen,
Der Äther taucht in ihre Flügel
So spür ich sie das erste Mal;
Von purer Gegenwart getrunken,
gipfelt der Augen Blick am Hügel,
und senkt sich mitfühlend zum Tal.
Hätten wir heute tief empfunden,
dass alles wir dem Tod dalassen,
das Wesentliche wär' gefunden,
Unwesentliches losgelassen.
Und endlich wär dies auch ein Leben,
das man Leben nennen kann:
hätten wir heute tief empfunden,
Allen wär alles vergeben,
Alles Rechte zur rechten Zeit wär getan.