Der blaue Schwan
Ein Gedicht von
Pfauenfeder
Es war einmal ein blauer Schwan,
Den traf man einzigartig an.
Die ander'n schwammen um ihn weiß,
Doch er blieb blau für sich ganz leis.
So schauten ihn die Schwäne an;
Wähnten in ihm einen Feind schon bald.
Doch der rief stets nur Freund wohlan;
Der Schwangott hat mich blau gemalt.
Kein Schwan getraute zu verstehen,
Dass ein and'rer anders war.
So kam es; wie es musst geschehen
Und sie vertrieben ihn fürwahr!
So trieb das blaue Federwesen
Verscheucht in Einsamkeit davon,
Betrauerte kurz was gewesen
Und kam bald an ein Ufer schon.
Dort ließ er sich in Ahnung nieder,
Dass eine große Flut bald droht.
Und putzte sorgsam sein Gefieder,
In Sicherheit vor aller Not.
Dies wollte er den Schwänen sagen,
Doch wollte keiner seinen Rat;
So mussten sie den Ratschluss tragen
Und starben noch am selben Tag.
Die Flut, sie kam wie prophezeit
Und riss die weißen Schwäne fort.
Der blaue Schwan in Sicherheit
Als einz'ger überlebte dort.
Ihm gleich will ich, da nah die Flut,
Mit weißen Schwänen sprechen.
Mit meiner Herzensabsicht gut;
Will ich sie nicht vergessen.
Es steht ein großer Umbruch an;
Die Weltwehen sind eingeleitet.
Viele werden gehen müssen dann,
Wenn es sie trifft unvorbereitet.
Die Welt hebt ihre Schwingung an,
Auch nahe ist der Polsprung,
Verlassen muss die Erde dann,
Wer nicht bereit ist für Veränderung.