Mein Herz hat Freunde und kaum Feinde
Ein Gedicht von
Paweł Markiewicz
Mein Herz hat viele schöne Freunde.
Wie ein Sternchen fällt es vom Gluthimmelszelt
und es hat keine bösen Feinde,
keinen feuerroten Schmerzenstraum aus der Schneewelt.
Der erste Freund ist die schönste Sehnsucht.
Sie ist seit Morgen beflügelt und bezaubert.
Ihre Zaubergefühle fliegen in die feuchte Luft.
Die Sehnsuchtskräfte sind des Gedichtes Apollos wert.
Der zweite Herzensfreund ist die wahre Liebe.
Sie geht die Wege der sagenumwobenen Römerwölfin
und trinkt das wunderbare Bachwasser ohne silberne Welle.
Sie wartet auf einen antiken Helden mit goldener Stirn.
Der dritte Freund dieses Herzens ist die zarte Freude.
Sie verweilte ihre schönsten Zeiten bei Dionysos.
Beim Zauberfrühstück ertränkt sie in den Wein manche Träume.
Die Träume sind schöner als das Heldenfeuer Herkules' .
Der vierte Freund ist die Gedichthand von Zeus.
Sie berührt das blaue Blutmeer eines klugen Ungeheuers.
Sie gibt mir die grenzenlose Kraft ewigen Mythos.
Der Wanderer trägt etwelche Kannen voll eines Liedes.
Und der fünfte Freund ist die Sonnenscheinwärme.
Sie stiehlt die Glutspuren aus dem Kometenstaubweg.
Ich liebe all die Perlenträume der Fabelliebe.
Eine Fee besucht doch eine Hexe mit einem Reh.
Das schöne Lied kommt aus dem lila Herzen,
das von seinen Freunden umstanden ist.
Die vergessenen Gefühlsängste lindern alle Schmerzen.
Mein Gedicht ist vom Zaubermond her, den deine Silberfülle riss.
Ich fahre mit einem schönen Fahrrad.
Ich besinge ein schönes Land in der Nebelseele.
Alle Herzensfreunde fliegen über einen Kiefernwald.
Sie verlassen mich – sie strömen in die Erinnerung der Träne.
Bloß der einzige Feind meiner Fahrradreise in das Schöne
ist der kalte Wind mit der Babylon und Reh-Vergessenheit.
Er umarmt den Gedichttempel und Herkules' Zauberbäume.
Meine Fahrt führt durch die leere Sphäre zur Lyrikfreundschaft.