Dieter der Starke
Ein Gedicht von
Paul Kinzel
Ich halte meinen Bruder für stark.
Er ist nicht so wie viele aus Quark.
Zu mindestens nicht in seiner Situation.
Zurzeit steht er ganz schön unter Strom.
Er muss sich fragen lassen,
waren die letzten zehn Jahre alles Lüge.
Er beginnt allmählich sich selbst zu hassen.
Ziemlich erschüttert ist nämlich sein Gefüge.
Er wollte, er würde mit dem Wissen von heute neu geboren.
Seine erste Frau ist bereits gestorben
und die zweite hat sich ebenfalls davon gemacht.
Hat er mit Beiden zu wenig gelacht?
Er fühlt sich stark wie mehrere Elfen.
Er wollte doch nur jeden helfen.
Für Monika war er über 30 Jahre da.
Bei Uta war die Liebe 12 Jahre wahr.
Er konnte beide Frauen nicht halten.
In seinen Bemühungen anderen zu helfen, wird es ihm nicht spalten.
Er ist immer noch voller Tatendrang.
Er will noch einiges schaffen, bevor er bedankt.
Viele Menschen wären nach zwei Trennungen völlig zerbrochen.
Hätten sich vielleicht völlig in sich hinein verkrochen.
Er dagegen macht unentwegt weiter.
Es gibt ja noch eine Freundschaftsleiter.
Diese möchte er jetzt erklimmen.
Auch wenn er schon selbst sagt, es wird nichts bringen.
Ganz verloren hat er bereits seine Monika,
eine Freundschaft aufbauen wenigstens will er mit seiner Uta.