Trüffelschwein in Rotweinsoße
Ein Gedicht von
Norman Räcke
In einem Wald von Einsamkeit
geht sie sauen Jahr für Jahr
ein kleiner Tod mit jedem Wurf
wo ist der Traum der ihr versprochen
Ferkel satt in hohem Gras
das Trüffelschwein ist längst von dannen
bei ihrer saudummen Schwester
So fleht sie in die Einsamkeit
ihr Leben sollt verwirkt nun sein
ausgegrunzt vor blankem Messer
wieder vereint auf Porzellan
gar fein drapiert in Rotweinsoße
zur Gaumenfreude weicher Lippen
noch vor der zweiten Sauerei
All Einsamkeit im Schnee verscharrt
bricht als Leersau sie ihr Wort
ward dem Abendstern versprochen
die Ferkel ihrer auch
im Schweinsgalopp aus Dunkelwald
zu immergrünen Wiesen im Morgentau
und nie mehr Trüffel wieder
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