Von Baum zu Baum
Ein Gedicht von
Nico Fender
Ich bin das Feuer, das wütet und zerstört. Doch aus der Asche wird Neues entstehen und dann kann ich endlich schlafen,
um zu Eis werden. Warten, alles gefrieren - wenn es sein muss die Zeit selbst. Das alles um zu verstehen, sich Zeit zu lassen für das, was wichtig ist.
Dann werde ich zum Wind, der alles in sich aufnimmt und mit sich trägt - in fremde Welten und Zeiten.
Irgendwann werde ich nicht mehr sein und dann sollt - nein, dann werdet ihr, auch wenn ihr euch dessen nicht im Klaren seid, diese Aufgabe übernehmen. Manche von euch werden versuchen in die Geschichte einzugehen. Wohlan, doch dies sei euch gesagt: Vielleicht werden andere euch in Bücher schreiben und ihr werdet denken: Euch gehört ein Kapitel in der Geschichte. Nun sagt, was ist schon ein Kapitel über jemanden in einer Geschichte, in der es im Kern um den Mensch selbst geht? Drum habt keine Angst, ihr Milliarden Unbekannten:
Niemand wird vergessen - weder ich noch ihr. Wir werden weiter bestehen: Im Feuer, das wir geschürt, im Eis, das die Erde bedeckt, im Wind, der Worte vergangener Tage von Baum zu Baum trägt.
Und noch hunderte Jahre später werden jene alten Riesen Geschichten erzählen von SCHEINBAR unbedeutenden Zeiten und Leuten.
N.Fender