Das Ende der Stabilität
Ein Gedicht von
Nico Fender
Wir reklammieren das Ende der Stabilität,
wenn die Welt ins Wanken gerät.
Dann die Nachbarn sich an die Gurgel gehen,
die Menschen mit ihren Fahnen wehen,
Politiker und Politikerinnen
sich in ihren Residenzen Quatsch erspinnen
und Waffenexporte mit eigener Hand unterschreiben,
mit dem Finger auf einander zeigen.
Wenn die halbe Erde ist auf dem Beinen,
auf der Suche nach Leben, die Kinder weinen.
Das Blut fällt auf den Meeresgrund
und Wir - Wir halten schön den Mund...
Halten beide Füße und Hände still.
Gibt's den denn, der das tun will:
Der sich Protest macht zur Mission,
entgegen aller Normalität - die Opposition.
Der zum eigen Nachteil und Leid
sich zum Sündenbock stellt bereit
und auf sich nimmt alle Ignoranz und Resignation,
dem "Was ändert das, was bringt das schon!?"
und sich Unschuld auf die Lippen schminkt,
die Wahrheit auf dem Boden sinkt:
Dass in der Seele nicht nur der Wille gut,
im Kopf Blockaden, die blinde Wut.
Dass im Herze neben Wärme Hohn,
nicht Hilfe, sondern Sensation
und ihm letzen Endes auch in dem Munde steht:
"Das ist es, das Ende der Stabilität!",
denn dort wo der Mensch ist und geht,
da wird Finsternis hin und her bewegt...
N.Fender