Meine größte Irrung

Ein Gedicht von Monika Kinzel
Wie eben gesagt, hatte ich in meinen Mann sehr getäuscht.

Was habe ich nicht alles versucht.
Ein Ticket ins Unglück hatte ich schon als Kind gebucht.
Gut. Ich war damals schon vierzehn.
Da hatte ich das erste Mal gesagt: "Du kannst geh´n."

Mit vierzehn hatte ich ihn nämlich kennen gelernt.
Seitdem habe ich ihn nie aus meinen Gedanken entfernt.
Dieser Kerl war einfach anders wie die Anderen.
Er tat nie von einem Mädchen zum anderen wandern.

Er biss sich an mich fest.
Mal war er hart wie Stahl aber auch weich wie ein Keks.
Meine Versuche ihn los zu werden, scheiterten immer kläglich.
Denn ihn zu verlassen, war für mich sehr schädlich.

Meine Gedanken drehten nur noch um ihn.
War das schon Liebe? Oder was hatte das für einen Sinn?
Ich weiß noch, der erste Kuss von ihm bekam ich auf die Wange.
Und dieser Kuss brannte. Mir wurde Angst und Bange.

Er war damals wirklich noch Jungfrau
und eins weiß ich ganz genau,
hätte ich von seiner Kindheit gewusst, hätte ich es verstanden.
So dachte ich nur, der will bei mir landen?

Und wie er landete!

Verheiratet waren wir 25 Jahre lang.
Selbst jetzt wäre er noch ein guter Fang.
Selbst nachdem er erfahren er hatte, wie durchtrieben ich war.
Stand er mir sehr nah.

Eine Freundschaft hat er mir angeboten.
Nur das war bei mir verboten.
Ich wollte ihn ganz zurück.
Drum wurde ich noch mehr verrückt.

Informationen zum Gedicht: Meine größte Irrung

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08.07.2016
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