Jetzt werde ich verrückt
Ein Gedicht von
Monika Kinzel
Wie komme ich da drauf?
Na ich schließe Türen auf,
die gar nicht verschlossen sind.
Für echte Freundschaft scheine ich zu sein völlig blind.
Jetzt höre ich bereits in der Nacht Stimmen.
Und am Tage will mir absolut nichts mehr gelingen.
Ich muss immer wieder an den Einen denken.
Doch er wird mir nie mehr etwas schenken.
Hatte mir gegeben sein letztes Hemd
und trotzdem blieb er mir völlig fremd.
25 Jahre war ich mit ihm verheiratet.
Dann ist diese Ehe doch gescheitert.
Er hatte mich abgöttig geliebt und gab einfach alles.
Er war ein Mann für jeden Falles.
Er hatte alles mitgemacht.
Aber ich schätze mal, er hat mehr geweint als gelacht.
Das Weinen habe ich nicht mitbekommen,
denn ich wollte mich nur sonnen.
Sonnen an seinem Humor und an seinen Talenten.
Hätte er Sorgen, täte es mich sehr befremden.
Über seine Probleme und Sorgen hatte er nie gesprochen.
Der einzige Trost für mich ist, ich habe es ja nie gerochen.
Man muss darüber reden,
dann kann man auch sie beheben.
Nur war ich ja kaum zu Hause.
War ich es dann, wollte ich meine Pause.
Ich dachte wirklich nur an mich
und da ich das bis jetzt noch nie abstellen konnte, werde ich langsam verrückt.