Adventszeit

Ein Gedicht von Martina Endres
Lange hat man drauf gewartet,
beinahe jeden Tag gezählt,
bis der Advents-Countdown gestartet,
und man seinen Magen quält.

Lebkuchen und Schokolade,
Marzipan und Domino,
Christollen mit Orangeade,
Spekulatius sowieso.

Selbst die, die sonst das ganze Jahr,
von Süßigkeiten abgeneigt,
finden Nougat wunderbar,
weil das Datum Weihnacht zeigt.

Auch die andern Leckereien,
die man backt und kocht und brät,
mögs die Waage uns verzeihen,
für Diät ist’s jetzt zu spät.

In der Röhre schmort die Pute,
dicke Klöße sind im Topf.
Jede Hausfrau, jede gute,
hat ein Geheimrezept im Kopf.

Sonst zählt man ständig Kalorien,
der Fettgehalt muss niedrig sein,
jetzt stürzen Plätzchen-Kolonien
in jede Wohnstube hinein.

Es krümelt, kleckert, Schmiererei,
am Hemd klebt Zuckerwatte,
die Magenschmerzen sind vorbei,
die man noch gestern hatte.

Es ist eine besondre Zeit,
Weihnachten und der Advent.
Genießerstimmung macht sich breit,
so wie sie jeder von uns kennt.

Es lebe hoch die Völlerei,
einmal jährlich Weihnachtsfest.
Ich kau den Karpfen, denk dabei,
an ein volles Osternest.

Informationen zum Gedicht: Adventszeit

127 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 1,0 von 5 Sternen)
-
29.11.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Endres) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige