Welten

Ein Gedicht von Martina Anders
Es war die Entfernung zweier fremder Welten,
so unüberbrückbar, so unendlich fern.
Doch wenn sie sich trafen, ließen sie gelten,
den andern, so anders, vom anderen Stern.

Und anfangs zumindest, als Augen noch glänzten,
Pupillen sich weiten, so lustvoll und schwarz,
da war es, als ob sie einander ergänzten,
als ob sie die Tanne und er frisches Harz.

Sie schliefen auf Wolken und speisten Kristalle
zum Frühstück bereits- "Setz das Leben aufs Spiel!"
Doch als er sie losließ, im endlosen Falle,
da brach sie die Flügel als tiefer sie fiel.

Doch anfangs zumindest, als Küsse noch schmeckten,
als Rausch noch so glaubhaft das Glücke gebar,
da war es, als ob sie einander erweckten,
da spielten sie Nähe, so unsagbar nah.

Denn anfangs zumindest, da wollten sie fliegen
und Wurzeln zu schlagen, davon blieben sie frei,
doch als sie begann, ihn am Ende zu lieben,
fiel er aus den Wolken und die Welt brach entzwei.

Informationen zum Gedicht: Welten

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25.11.2015
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