Kosmische Kinder
Ein Gedicht von
Lothar Schwalm
Zwei Wesen, die einander
begegnet sind,
vor langer Zeit schon,
ohne sich zu kennen,
und doch einander so vertraut,
langsam kommen wir uns näher,
Deine Wärme und Deine Nähe
tun mir so gut.
Es ist, als würden wir uns
schon immer kennen,
ewige Vertraute,
ewige Verbündete,
auf dem späten,
aber gemeinsamen Weg
in die Zukunft.
Tiefe Gefühle in uns,
entspringen unseren Bäuchen,
Innereien
unserer Seelen –
Verwandtschaft –
führen uns zueinander,
lassen uns nicht mehr los,
damit wir lernen,
loszulassen
Wir sind uns so nahe,
so voller Vertrautheit,
so behutsam
und auch lebendig
lassen wir uns
in unser Verliebtsein fallen,
der Mond schaut zu,
wie zwei kosmische Kinder
sich zusammen finden
und gemeinsam
Sternschnuppen jagen.
Verliebt, verlobt, verrückt,
und auch so voller Ruhe,
Gelassenheit und Respekt
für die andere,
so voller Achtung
und Achtsamkeit
für unsere Bedürfnisse.
Verletzlichkeiten mischen sich
mit ungestillten Sehnsüchten,
unsere Körper, unsere Seelen:
Sie beben vor Wünschen
und Sehnsüchten,
aber ohne Erwartungen
oder Verpflichtungen.
Wir freuen uns einfach
an der anderen,
ihrer Nähe, ihrem Lächeln,
ihren Augen, ihrer
Lebendigkeit und Lebenslust,
sind unbekümmert und vergnügt,
wie zwei kosmische Kinder,
schreiten mit Siebenmeilenstiefeln
durch die Zeit,
von der wir uns
reichlich beschenken lassen.
Wir versetzen Planeten
und erhöhen Horizonte,
wir erschaffen Sonnen
und bringen die Sterne
zum Leuchten.
Ich kann sie in
Deinen Augen sehen –
unsere Sterne:
Sterne des Lebens,
Sterne der Liebe,
Sterne der Nacht.
Immer wieder spüre ich Dich,
spüre, wie dicht
Glück und Verzweiflung
beieinander liegen,
um mich dann immer wieder
aufs Neue für unsere
gemeinsame Heilung
zu entscheiden,
mit der unvorstellbaren Zuversicht,
dass wir auch weiter
durchs Leben gehen werden,
wie zwei kosmische Kinder.
Danke, dass es Dich gibt!
ls250807