Hallo, Liebes
Ein Gedicht von
Lothar Schwalm
na, Du? Jetzt sitzt Du hier und liest
mich, bist gespannt, was ich Dir diesmal
sage…
…ich möchte Dir so vieles sagen,
ich möchte Dir sagen, dass ich
oft zwischen „Ich hab’ Dich lieb“ und
„Ich liebe Dich“ schwanke,
zwischen diesen beiden Empfindungen
hin- und herpendele.
Häufig bin ich verunsichert,
fühle mich unsicher,
mir gegenüber, Dir gegenüber,
wie unsere Beziehung weitergehen wird,
unsere Beziehung, schön, schmerzlich,
liebevoll und leidensvoll,
manchmal schon ein bisschen masochistisch,
Lust und Schmerz gemischt,
vermischt oder wechselnd,
wie das Wechselspiel unserer Liebe,
das ständig zwischen Anziehung
und Distanzierung pendelt,
das zwischen Mitfühlen und Mitfühlen lassen schwankt,
zwischen Geborgenheit nehmen
und Geborgenheit geben,
Geborgenheit brauchen
und Geborgenheit geben können.
Du gibst so viel und Du nimmst so viel.
Manchmal denke ich, dass ich
eigentlich eine Partnerin bräuchte,
die mich viel mehr unterstützen
und mir viel mehr Geborgenheit geben kann,
die mich mehr halten
und mein Leben mehr aushalten kann,
aber gleichzeitig habe ich das Gefühl,
dass auch nur eine Frau,
die auch so viel Schlimmes erlebt hat, wie ich,
nachempfinden und verstehen kann,
wie ich mich fühle,
dass Du einfach weißt, wie etwas ist,
dass Du da bist, bei mir bist,
dass nur Du wirklich bei mir bist,
und dann denke ich wieder,
dass das eine stärkere, beschützende Frau
nicht so könnte, ohne wirklich
nachempfinden zu können.
Aber Du kannst bei mir sein,
und Du kannst mit mir mitfühlen,
auch wenn Deine Kräfte schneller
aufgebraucht sind und Du wieder
eher für Dich sorgen musst.
Manchmal frage ich mich,
ob wir uns genug geben können,
und dann denke ich wieder,
dass es so viel schöner und wichtiger ist,
dass es so besser ist, wie es mit Dir ist,
und es ist schön…
ls ca. 96