Ein Gedicht von Christine und Lothar

Ein Gedicht von Lothar Schwalm
Bärbel legt so gern Tarot
und Christine ist k.o.
ich bin auch nicht mehr ganz frisch
und der große runde Tisch
reicht dafür meistens nicht aus
drum verlassen sie das Haus
gehen heut Nacht ins Podium
und beginnen das Studium
dieser vielen bunten Karten
und bevor sie damit starten
ziehen sie über Lothar her
erst ein bisschen, dann noch mehr
denn er ist ja nicht dabei
und das gelbe Spiegelei
guckt sie groß und traurig an
doch sie kennen keine Gnade
und als Bärbel eben gerade
jenes letzte Stück verschlingt
sagt Christine –Tarot-bedingt–
dass das Hühnchen dieses Eies
Federn ließ für diese Speis
und weil Ihnen nicht geheuer
dass die Preise dort so teuer
stürmen sie McDonalds dann
und Christine, was sie kann
futtert, wie in Irland einst
Bärbel sagt nur: Wenn Du meinst!
Und während Lothar platt gemacht
wird und Christine lautstark lacht
Bärbel sich noch mehr ausdenkt
der Tischnachbar den Hals verrenkt
als ihm eine jener Federn
die Röhre stopft und er zu zetern
anfängt, als sei jetzt sein Leben
nun am Ende so wie eben
jenes Hühnchen's Küken starb
und zweier Magen sich verdarb
Christines und auch Bärbels nämlich
weil sie arg zu bös und dämlich
Lothar mit gar üblen Scherzen
verbannten dort aus ihren Herzen
auf dem letzten Tarot-Bild
ein Hühnchen spricht ganz weiß mit Schild:
„Nehmt Tabletten und so klar
versöhnt Euch wieder mit Lothar!“

ls ca. 91

Informationen zum Gedicht: Ein Gedicht von Christine und Lothar

4.212 mal gelesen
-
27.07.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige