Du hast geweint

Ein Gedicht von Lothar Schwalm
Wir liegen still nebeneinander
ganz ruhig
wir beide
ganz ruhig
fast kann ich Deinen Herzschlag spüren
so dicht liegen wir beieinander
die Musik hüllt uns ein
zarte melodische leise Stücke
beginnen und nehmen ihr Ende
plötzlich beginnst Du zu weinen
langsam steigen die Tränen in Dir hoch
ich bin nicht überrascht
oder verwirrt
oder verunsichert,
ich halte Dich einfach im Arm
und streichele mit meiner rechten Hand
Deinen Kopf
ich merke, wie ich neugierig werde:
Warum bist Du so verzweifelt?
Was macht Dich jetzt so traurig?
Ich mag nicht fragen
und weiß:
Du wirst es mir sagen,
wenn die Zeit gekommen ist.
So lange werde ich warten,
und wenn die Zeit niemals kommt,
dann ist es auch gut.
Irgendwann versiegen Deine Tränen wieder
und ich spüre: Jetzt ist es wieder gut!
Ich halte Dich weiterhin im Arm
und bin dankbar für Dein Vertrauen.
Kurze Zeit später lachst Du wieder
und ich weiß:
Es war gut so,
es war gut, Dich zu halten,
es war gut, nicht zu fragen,
nicht zu fragen, was war
und nicht zu fragen, was sein wird.
Ich habe Dich einfach gehalten
und ich glaube, das war das einzige,
was Du in dem Moment gebraucht hast.
Auch wenn ich im Nachhinein
noch immer überlege,
was Dich so berührt hat,
so wage ich doch nicht zu fragen
und werde sehen,
ob Du es mir
eines Tages erzählen magst...


ls150804

Informationen zum Gedicht: Du hast geweint

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27.07.2011
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