Der Räuber
Während von Ferne Getrappel erschallt
kommt aus dem Dunkel
mit Radau und Gerumpel
ein garstiger Mann tief aus dem Wald
Mit leuchtenden Augen und gruslig Gesicht
schaut er`s Mädchen an
so bös er nur kann
als wollte er Rauben ihr Lebenslicht
Der Laut fremder Hufe kommt näher und näher
der Räuber er springt
schnell und geschwind
zurück in den Wald aus Angst vor dem Späher
Doch ist es kein Reiter mit Mantel und Degen
ein trällernder Junge
mit Gold auf der Zunge
und so ganz und gar nicht Verwegen
Es schleicht sich der Bösewicht aus dem Versteck
er grinst beide an
wähnt Beute, doch dann
erwacht in dem Buben der Strauchdieben Schreck
Er zückt einen Dolch, so lang wie zehn Finger
er springt von dem Gaul
fährt dem Dieb übers Maul
Schmerz oder Tot, was findest du schlimmer
Der blickt auf die Spitze aus eiskaltem Stahl
er sieht sie versinken
im Leibe verschwinden
muss fliehen von hier, denn ihm bleibt keine Wahl
Das Mädchen vor Glück wie von Sinnen
umgarnt den Knaben
kann kaum etwas sagen
weil den Augen die Tränen entrinnen
Wie kann ich dir danken, mein edler Held
du hast mich gerettet
hätt kein Gold gewettet
denn der wollt sicherlich nicht nur mein Geld
Da sprach der Junge mit spitzen Zähnen
da gibt es etwas
was du für mich hast
das möchte ich höflich erwähnen
Dein Bestes, dass kannst du mir geben
denn der Schein, er trügt
und das Auge es lügt
und nun gib mir dein Geld, oder Leben
Das Mädchen nun bis auf die Kleidung beraubt
Verschwindet der Bursche
Kratzt schnellstens die Kurve
Verwandelt sich schließlich in Staub