Die Nacht
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Die Nacht ist noch da! Und es ist
12 Uhr Mittag. Der Vollmond ist noch
am Himmel. Und die Sterne sind auch
noch da. Am Morgen kam einfach die
Sonne nicht. Der Wecker hat auch nicht
geklingelt. Und es gab auch keine Post.
Das Radio war stumm. Der Computer
blieb dunkel. Und Anrufe waren auch
keine gespeichert. Und der Fernseher
war tot. Und auch die Kaffeemaschine.
Dann kamen die ersten Fragen! Kann
ich einen Tag malen? Kann ich einen
Tag spielen? Kann ich einen Tag
bauen? Mit Sonne und Sternen. Und
Bäumen, Blumen und Häusern. Und
wie kommt der Tag zurück? Wo liegt
der Fehler? Im denken, handeln und
reden. Im fühlen, hoffen und
glauben. Und gibt es da ein Licht.
Ein Gedanke der fehlt. Wo liegt das
Ergebnis?
Ich habe kein Wort gesagt! Mir hat
jede Idee gefehlt. Zwölf Uhr am
Mittag. Und noch Nacht. Ich lebe nur
für die Wahrheit. Ich denke nur für
die Schönheit. Ich fühle nur für die
Klugheit. Ich habe keine Schuld an
der Nacht. Und dem Fehler mit dem
Tag. Und wieso die Dinge so falsch
laufen. Ich bin kein Künstler. Und
auch kein Zauberer, der da helfen
kann!
Ich weiss aber mit Sicherheit. Es
hilft keine Hektik und Nervosität. Die
Nacht ist noch da. Und der Tag kommt
nicht. Das ist das Wissen. Mehr ist an
Klarheit nicht da. Jetzt heisst es die
Ruhe bewahren. Auf ein Wunder hoffen.
Und klar die Nacht sehen. Und den Tag
der weg ist. Und das Leben das noch da
ist. Aber nur mit Dunkelheit!
Ich habe keine Ahnung. Zwölf Uhr und
noch Nacht. Da ist so eine Sache. Und
passiert nicht jeden Tag. Ich gehe
einfach wieder ins Bett. Schlafe noch
eine Runde. Habe noch ein paar
Träume. Und wenn dann die Nacht
noch da ist. Dann probiere ich es mit
Farbe. Und male mir den Tag. Kann
sein, die Welt braucht nur etwas Kunst.
Und das Licht ist wieder da Und auch
der Tag!
(C)Klaus Lutz