Die Abdankung
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Ich bin kein König mehr! Heute habe ich meine
Kündigung eingereicht. Ich wollte das beste für
mein Volk. Das Glück! Friede! Spiele! Und
Theater! Es war aber ohne Liebe, für mich. Hat
mir keine Ehre gegeben. Mich nicht König genannt.
Das fing hier bei „e-stories an“ Ihr habt meine
Gedichte nicht mehr beachtet. Hattet keine
Kommentare mehr, für mich. Habt mich nicht mehr
zur Kenntnis genommen. Darum werde ich nicht
mehr Euer König sein!
Es ging weiter in der Metzgerei! Wo ich schon seit
Jahren Kunde bin. Und die Wurst kaufe. Und Fleisch
und Salat, Ich habe Blutwurst gesagt. Und die
Verkäuferin hat geantwortet: "Wirklich!" Das
erste mal kein "Ja! Blutwurst kommt!" Das erste
mal nur ein: "Wirklich!" Ihr war meine Blutwurst
egal. Wirklich oder nicht wirklich. Sie hat meine
Blutwurst nicht ernst genommen. Die Blutwurst
ihres Gebieters. Darum werde ich nicht mehr Euer
König sein!
Es ging weiter in der Bäckerei! Ich habe Sacher Torte
gesagt. Und die Verkäuferin hat gesagt: "Ausverkauft!"
Ich habe sie, mit liebenden Augen, angeblickt. Ihr ein
Lächeln geschenkt. Und sage noch einmal: „Sacher
Torte!“ Aber sie sagt: "Ausverkauft!" Sie hat nur Torte
gehört. Und nicht auch Sacher. Dabei hatte ich meine
Krone getragen. Ihr Herrscher war ihr aber nicht
wichtig. Darum werde ich nicht mehr Euer König sein!
Es ging weiter im Buchladen! Ich habe Charles Dickens
gesagt. Und die Verkäuferin hat geantwortet: "Joseph
Conrad" Dann sage ich: "Lord Jim!" Und die Verkäuferin
sagt: "Winnetou!" Dann war ich ohne Worte. Und die
Verkäuferin fragt dann: "Was wollen Sie?" Dann sage
ich: "Balzac!" Und die Verkäuferin sagt: Gottfried
Keller! Sie wusste ich bin der König. Das war aber ohne
Bedeutung, für sie. Darum werde ich nicht mehr Euer
König sein!
Es ging weiter im Reisebüro! Ich sage zwei Wochen
Ägypten. Sie sagt: „Spanien ist billiger!“ Ich sage:
"Dann Spanien!" Dann sagt sie: "Marokko ist auch im
Angebot!" Dann sage ich: "Warum nicht Sachsen!"
Dann sagt sie: "Sizilien ist schön!" Dann frage ich:
"Wissen Sie wer ich bin?" Dann sagt sie: "Ja! Sie tragen
die Krone! Sie sind der König!“ Aber auch der König ist
nur ein Kunde. Jetzt bleibt mir nur Sylt! Darum will ich
kein König mehr sein!
Ich bin kein König mehr! Heute habe ich die Kündigung
eingereicht. Herrscher oder nicht Herrscher. Das Volk liebt
mich nicht mehr. Es lässt mich ohne Kommentare. Es lässt
mich ohne Blutwurst. Es lässt mich ohne Sacher Torte! Es
lässt mich ohne Charles Dickens. Es lässt mich ohne
Ägypten. Es gibt mir keine Freude. Ich werde jetzt ein
Rockstar Und meine Fans, werden mir alles geben. Darum
werde ich kein König mehr sein!
(C)Klaus Lutz
Hallo!
Mein Projekt führt mich dahin, wo ich schon immer hin wollte: An
die äußersten Grenzen meines grenzenlosen Universums! Jetzt
habe ich den Faden verloren. Also die äußersten
Universumsgrenzen lassen wir mal stehen. Machen wir seriös
weiter mit der Schreibe. Nun, ein neuer Anfang, ohne Universum.
Hier auf der Erde. Mitten im Leben. Mitten da wo ich bin. Wo
Mitten das Leben ist. Wo sonst? Dieses Vorhaben wird schwierig
sein zu verwirklichen. Denn schon jetzt geht das an die Substanz.
Jeden Tag bis Morgens um 3-4 Uhr schreiben. Und die Texte dann
überarbeiten Heute hatte ich erst gegen neun Uhr am Abend etwas
Konzentration. Und noch keine Idee. Dann dachte ich der Text:
"Die Abdankung" ist daneben. Zu flach von der Idee her. Und zu
schlecht von der Sprache. Gegen halb zehn hätte ich den Anfang.
Um halb zwölf war die erste grobe Fassung fertig. Jetzt musste
ich in kurzer Zeit den Text in Form kriegen. So einigermaßen. Ist
mir dann so lalalala gelungen. So, das ich ihn noch vor zwölf Uhr
auf e-stories online stellen konnte. Also, die Grobfassung. Das
andere, die Feinheiten heraus arbeiten, hat mich eine halbe
Stunde gekostet. Ich hätte nicht gedacht das mir diesen Freitag
etwas gelingt. Ich war echt im Eimer, mit meiner Gesundheit.
Und so überhaupt! Nun zu der Sprache. Berührt dieser Text
das Leben. Hat er etwas mit dem das Wesen der Sprache, mit
aller Lebendigkeit, klarer und sichtbar wird? Wo sehe ich die
Wahrheit? Nein! Das wird zu viel Theorie. Gehen wir es so an.
Die Worte sind in meinem Kopf sehr lebendig. Sie sprechen
tausend Sprachen. Kennen das Leben mit allen Facetten.
Kennen die Lügen und Hinterhältigkeit von Menschen. Mit
allen Verleumdungen und Zerstörungen, die das mit sich bringt.
Die Worte sind aber auch herrlichen Menschen begegnet. Ohne
jede Lüge und Falschheit. Ohne einen üblen Gedanken. Und mit
aller Herrlichkeit, die ein Mensch haben kann. Wenn die Worte
stimmen, dann hat ihnen all das Leben gegeben. Wenn sich
das in den Texten wider spiegelt. Dann war dieses Leben nicht
umsonst. Und die Worte sagen die Wahrheit. So, wie das nur
lebendige Worte können! Wenn man bedenkt wie klein ein
menschliches Leben ist. Und wie klein die Welt ist. Und das alles
an einem seidenen Faden hängt. Jede menschliche Existenz.
Jedes Glück. Jede Freude und Hoffnung. Dann bleibt jedem
Mensch nur die Lebendigkeit des Denkens. Die Lebendigkeit
der Liebe. Die Lebendigkeit der Zeit. Die Lebendigkeit, die er
der Sprache geben kann. Die Lebendigkeit der Sprache ist die
Rettung. Denn all unsere Überzeugungen. Und alles was das
Leben bestimmt, beginnt mit der Sprache. Und wenn diese
Sprache lebendig ist. Dann besteht eine faire Chance das der
Mensch und die Welt überlebt. Eine Tode Sprache gebiert nur
tote Worte. Und kann nicht überleben. Wer den Film und das
Buch 1984 kennt. Der weiß was ich meine. Und der erkennt,
die Macht der lebendigen Sprache. Als das Zentrum der Freiheit
und der Liebe. Das allen Verirrungen stand hält. Und jedem
Neuspreech überlegen ist. Und jedes ideologische
Sprachexperiment, wie die Gendersprache, nicht nur überlebt.
Es kann auch nie das Zentrum der Wahrheit und Liebe nicht
zerstören. Es fällt vor seinen Mauern. Ich habe noch eine
Zeit gekannt, wo es möglich war in Freiheit zu leben. Mit Reisen.
Mit Bibliotheken. Mit guten Gesprächen. Mit fähigen Menschen.
In der Politik, Presse und Kunst. Diese Zeit muss sich der
Mensch zurück holen. Oder diese Zeit, wie heute und Jetzt,
wird ihn restlos zerstören! So sehe ich das! Ich hoffe, das
Gedicht findet etwas Zuspruch. Ich wünsche Euch einen
freundlichen vierten Advent!
(C)Klaus Lutz