Der Sieg
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Es läuft nichts mehr!
Keine Ideen mehr im Kopf
Keine Worte mehr im Herz
Kein Licht mehr in der Seele.
Keine Welt mehr die lächelt
Kein Tag mehr der redet
Keine Zeit mehr die spielt
Nur noch das Leben.
Blicke, die keine Wege sehen.
Worte, die keine Flügel finden.
Tage, die keine Stille kennen.
Keine Liebe, die wieder Schätze findet!
Es läuft nichts mehr!
Keine Sterne mehr im Kopf
Keine Engel mehr im Herz
Keine Reise mehr in der Seele
Keine Phantasie mehr die fliegt.
Keine Kunst mehr die kämpft.
Keine Sprache mehr die siegt.
Nur noch das Leben.
Schritte, die keine Strände finden.
Gesetze, die keine Feste kennen
Theater, die keine Träume zeigen.
Keine Sonne, die wieder Märchen liest!
Es läuft nichts mehr!
Keine Paläste mehr im Kopf.
Keine Perlen mehr im Herz.
Keine Sänger mehr in der Seele.
Kein Satz mehr der trifft.
Kein Lied mehr das liebt.
Kein Weg mehr der hilft.
Nur noch das Leben!
Herzen, die keine Bilder malen.
Plätze, die keine Blumen denken.
Spuren, die kein Paradies treffen.
Keine Frage, die wieder Riesen weckt!
Es läuft nichts mehr!
Kein Fenster mehr mit Blumen
Kein Clown mehr im Spiegel.
Kein Himmel mehr mit Garten.
Keine Wort mehr das tanzt.
Keine Zahl mehr die singt.
Kein Kreis mehr der fliegt.
Nur noch das Leben.
Türen, die kein Zauber öffnet.
Zeit, die keine Feste kennt.
Tage, die nur mit Liebe siegen.
Und das bist Du!
(C)Klaus Lutz
Hallo
Es gibt Zeiten da nervt das Leben unendlich.
Nicht nur, das nichts einen Sinn ergibt. Es
gibt auch noch Leute die ihren Senf dazu geben
müssen. Dann wird überall gelogen und
betrogen, bis die Schwarte kracht. Im
Fernseher. Im Radio. Auf den Straßen. Und
wer sich fragt, warum die Welt bekloppt
Ist. Der kriegt eine Überweisung zum
Psychologen. Und wehe, wenn er das Ding wahr
nimmt. Dann lernt er die bildungsbürgerliche
kleinkarierte Vollkommenheit kennen, mit all
Ihren Nuancen. Dann ist er in die Falle getappt.
Und wird von verbalem Wahnsinn gekreuzigt.
Meistens von Leuten, für die ihr Beruf eine
gescheiterte Therapie ist. Die aber das
Selbstbewusstsei an Durchblick wie eine
Krone tragen. Wie so eine Papp Krone von MC
Donalds. Ein Werbegeschenk für den Kunden
mit Treuefrass. Fast Food für die von
Bildungsfabriken zerstörte Birne. Nun zu dem
Gedicht. Die letzten drei Tage waren der
Hammer. Jeden Morgen mit kalten Armen
aufgewacht. Und kaltem Oberkörper. Der
Fieberthermometer zeigt eine normale
Temperatur. Aber die Arme und der Oberkörper
sind kalt. Und ich bin am Ende. Ein Rätsel für
mich. Ein Rätsel für die Medizin. Ein Rätsel für
das Universum. Ich bin am Ende. Die Welt ist
am Ende. Das Universum ist am Ende. Keine
Chance auf erbarmen. Ich meine Gesundheit hat
einen grossen Vorteil. Es sind die Hobbydoktoren
die einem fremd bleiben. So klar das auch ist: Ich
habe eine Herzschwäche. Eine Leukämie. Eine
Querschnittlähmung. Und friere darum leicht.
Darum muss ich aber nichts ändern. Die Fenster
können Nachts geöffnet bleiben. Schließlich
leide nur ich unter den Umständen. Und mein
sensibler Körper ist härter als er weiss. Er muss
dass nur noch lernen. Das Gedicht ist in all
diesem Chaos entstanden. Ich denke es ist eine
gute Idee. Da ich mit jedem Satz auch Auswege
zeige. Wenn mal alles im Leben schief läuft. Dann
bleibt auch mit jeder Strophe etwas positives.
Eine Erinnerung an das Lebenswerte an der Welt.
Ich bin froh das in den Krebs und Herzschwäche
und Behindertenstress noch was auf die Reihe
kriege. Das ist ein Wunder. Oh Wunder so
Wunderbar. Und als kleiner Tip. Lasst mal
jemand ein Gedicht von Euch lesen. Und
völlig gleich welche Qualität es besitzt.
Wenn derjenige dann fragt: Was wollen Sie
damit sagen? Dann habt ihr einen Blindgänger
vor Euch. Jemand der etwas vom Leben begriffen
hat, geht anders auf Euch ein. Und nicht wie ein
psychologischer Revolverheld im Wilden Westen.
Der nur seine Knarre kennt. Aber nicht weiss wie
man mit dem Ding umgeht. Bleibt kreativ. Und
wach in der Birne. (C)Klaus Lutz