Das Orchester
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Die Mikrofone stehen da. Das Publikum
wartet. Der Dirigent ist bereit. Aber das
Orchester kommt nicht. Einige der Musiker
haben den Glauben entdeckt. Und wollen
nur noch in Kirchen spielen. Einige der
Musiker lieben jetzt die Natur. Und wollen
nur noch auf Wiesen spielen. Einige der
Musiker sehen nun das Abenteuer. Und
wollen nur noch auf Bergen spielen. Nur
der Trommler fragt in die Runde. Wer
wartet wirklich auf unsere Kunst. Und die
Musiker sehen wieder klar!
Das Publikum wartet. Der Dirigent ist
bereit. Aber das Orchester spielt nicht.
Einige der Musiker haben den Jazz gehört.
Und wollen keine Sinfonien mehr spielen.
Einige der Musiker sind dem Pop verfallen.
Und wollen keine Messen mehr spielen.
Einige der Musiker haben den Rock
gerochen. Und wollen keine Requiems
mehr spielen. Nur der Trommler fragt
in die Runde. Wer zahlt wirklich für
unsere Kunst? Und die Musiker sehen
wieder klar!
Das Publikum wartet. Der Dirigent ist
da. Nur das Orchester fehlt. Einige der
Musiker haben die Meditation entdeckt.
Und wollen nur als Erleuchtete spielen.
Einige der Musiker üben sich jetzt in Yoga.
Und wollen nur mit den Füssen spielen.
Einige der Musiker folgen nun der
Spiritualität. Und wollen nur noch als
Götter spielen. Nur der Trommler sieht
klar. Und fragt in die Runde. Wen
braucht die Musik wirklich? Und die
Künstler sehen wieder klar!
Am Ende lächelt der Trommler. Hüpft
auf eine Wolke. Spaziert durch Wiesen.
Zaubert sich ein Schloss. Denkt sich
Wunder. Mit Spielen in seinem Kopf. Mit
Rätseln auf seinen Wegen. Mit Riesen in
seiner Phantasie. Und er zeigt: "Jeder
Schritt ist Kunst! Jedes Wort ist Wahrheit!
Jeder Tag ist Licht!" Und jeder sieht das
Leben. Mit den Tänzen. Mit den Spielen.
Mit der Liebe. Wenn es die Musik besitzt!
Und der Mensch sich treu bleibt!
(C)Klaus Lutz
PS. Am 30.3.2023 um 15:15 Uhr
die Copyrights gesichert!