Chaos
Ein Gedicht von
Klaus Lutz
Keine Lust mehr auf dem Mond
zu spazieren. Mit der Phantasie
um die Tage zu kreisen wird auch
langweilig. Die Lieder von meinem
Goldfisch kenne ich auch schon
alle. Die Träume, der Rose vom
Theater, nerven langsam. Der
Papagei, mit seinem mehr Torte,
mehr Torte, geht auch auf den
Keks. Und der Pudding ist auch
kein Trost. Die Zeit ist auch kein
Klavier mehr, das noch rettet.
Und der Zug der Ideen fährt ohne
mich weiter. Und damit vom Tag
etwas Sinn bleibt, sage ich mir
dann: "Spiele wie ein Adler!"
Keine Lust mehr im Sternenmeer
zu tauchen. Ohne Interesse,
für das Rätsel raten mit Göttern.
Cognac schmeckt Abends auch
nicht mehr. Und Prostituierte
passen nicht zu jedem Tag.
Für Piratenfilme fehlt jetzt auch
jeder Witz. Im Garten zu sitzen
streichelt auch nicht die Seele.
Die ständig gleichen Aussichten
nehmen auch keine Monotonie.
Die Stille zeigt auch nur noch
Blitze und Donner im Chor. Und
das Bett ist auch keine
Alternative. Also, sage ich mir
dann: "Backe mal einen
Kuchen!"
Keine Lust mehr auf Bordellbars.
Und Spaziergänge, durch die
Stadt, bleiben auch ohne Exotik.
Und Eis und Orgien, schaden nur
dem Leben. Der Spass an
Weihnachten zu denken fehlt
noch. Und Ostern ist gerade
vorbei. Und der Geburtstag
noch in weiter Ferne. Alte Fotos
ansehen, ist nichts gegen
Depressionen. Freude an Torte,
schadet dem Sexappeal. Und
den Teppich saugen, ist kein
Spass für jeden Tag . Also,
sage ich mir dann: "Putze mal
wieder die Schuhe!"
Ich mache einen Kopfstand.
Und grübele, wie Störche mit
Beinbruch fühlen! Denke über
Wolken nach die am Himmel
kreisen. Und über Alternativen
für überfüllte Parkplätze. Bügele
meine Hemden. Putze die
Schuhe. Lege mich dann auf
das Sofa. Und fühle wie mein
Kaffee die Welt erobert. Und wie
Reiterheere aus Sahne meine
Wohnung besetzen. Sehe wie
der Mond eine Party feiert. Mit
Frauen aus den besten Träumen.
Und weiss: "Ich bin immer am
falschen Platz! Und denke mir
die Uhr als Orgel!"
(C)Klaus Lutz
2.6.2023