Bitterböses Halloween

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Die Hexen kreischen um die Wette,
Großtante Ruth liegt starr im Bette,
dahingerafft vom Herzinfarkt,
denn ein Vampir, der tanzte nackt
vor Tantchens Bettstatt hin und her,
dann biss er zu und trank Ruth leer…

Die Pfarrersfrau fängt an zu schrei´n,
ein Zombie schaut zum Fenster rein!
„Verschwinde, Bastard!“, ruft sie barsch.
Der Zombie zeigt ihr frech den A…!

Die alte Hexe Knitterpo
ist heute Nacht besonders froh.
Mit Spinnenblut und Krötenschleim,
da kocht sie Marmelade ein,
die sie das ganze Jahr verschlingt,
was ihr stets neue Warzen bringt.
Denn bei den Hexen – ach, du Schreck –
da gelten die als Schönheitsfleck!

Den Engel bei der Friedhofsmauer
durchzuckt ein gnadenloser Schauer.
Denn aus den Gräbern, da entweichen
verweste, grauenvolle Leichen!
Die Zahl der Toten ist enorm,
sie sind heut Nacht sehr gut in Form…

Skelette tanzen Cha-Cha-Cha,
die Eulen rufen laut: „Hurra!“
Man küsst und liebt im Mondenschein,
bringt sich auch gern in Gruppen ein,
ganz nach Bedarf und Perversion,
die ersten Knochen krachen schon!

Oh Halloween, sinist´res Fest,
wo sich´s schön-schaurig leben lässt!
Giftgrün, aschfahl und rot wie Blut,
tust meiner schwarzen Seele gut!

Informationen zum Gedicht: Bitterböses Halloween

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22.10.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Enser-Schlag) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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