Die Flügel der Zeit

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Ganz still und leis gehn Jahr und Tag zu Ende,
ein Rauschen hört man in der Ferne nur.
Es rinnt die Zeit wie Sand uns durch die Hände,
das zeigt ein Blick aufs Zifferblatt der Uhr.

Unendlich ist des Zeigers lange Reise,
nicht einmal macht er eine kurze Rast.
Ein sanftes Ticken sagt uns nur ganz leise,
die Zeit verrinnt beständig, ohne Hast.

Und mit der Zeit vergeht auch unser Leben,
wo grad noch Frühling war, ist jetzt schon Herbst.
Die Zahl der Jahre, die dir noch gegeben,
kennt nur das Schicksal, von dem du sie erbst.

Hat jede Stunde auch so viele Schwestern,
so kehrt doch keine je zu uns zurück.
Ganz ohne Worte wird aus Heute Gestern,
und näher kommt der Tod uns Stück für Stück.


© Kerstin Mayer 2005

Informationen zum Gedicht: Die Flügel der Zeit

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04.04.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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