Geschichte eines Hundes

Ein Gedicht von Karl Martell
Als ich ein kleiner Welpe war,
der Himmel blau und sonnenklar.
Und wir spielten und wir tollten,
konnten machen was wir wollten.

Irgendwann kam ein junger Mann
und sah sich uns kleine Hundis an.
Ich beeilte mich um nach vorn zu kommen,
an dem Tag hat er mich dann mitgenommen.

Mein Herrchen war sehr klug und hart,
hat mit Schimpf und Prügel nicht gespart.
Mir wurd bald schmerzlich klar,
was für ein dummer Hund ich war.

Ich wurd bald schlauer,lernte schnell.
"Kommt jemand dicht heran,dann bell."
Er sagte:"Fast mich irgendjemand an,
dann ruf ich Fass,zerreiss Ihn dann."

Manchmal,mitten in der Nacht,
hat er mich zu Kämpfen gebracht.
Er schickte mich in die Arena rein,
die Männer ringsum begannen zu Schrein.

Die andern Hunde warn gefährlich.
Die Kämpfe mit Ihnen recht beschwerlich.
Im Innern hin und hergerissen,
hab ich sie alle totgebissen.

Und eines Tags,da war die Türe auf,
da nahm mein Schicksal seinen Lauf.
Voller Feinde schien die Welt,
ich hab sie lauthals angebellt.

Und wie er mir einst geheissen,
tat ich wütend um mich beissen.
Plötzlich kam ein jaulender Wagen,
"Weg da!"hörte ich jemanden sagen.

Dann knallte es laut,zwei,drei Mal.
Ein Schmerz in mir,die reinste Qual.
Ich brach zusammen,atmete schwer.
"Gott sei dank,die Bestie ist nicht mehr."

Wie könnt Ihr denn nur sowas sagen?
Bei meinem Herrn müsst Ihr Euch beklagen.
Ich tat doch nur was er verlangte,
auch wenn oft mit Schlägen dankte.

Ich schlaf nun ein,bin bald tot,
keine Hiebe,kein Beissen und keine Not.
Irgendwie bin ich mir gewiss,
das es so am besten is.

Und bald da bin ich wieder da,
der Himmel blau und sonnenklar.
Und wir spielen und wir tollen,
können machen,was wir wollen.

Informationen zum Gedicht: Geschichte eines Hundes

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19.02.2015
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