Die Guillotine
Ein Gedicht von
Karl Martell
Ein scharfes Messer,schräg geschmiedet,
hängt hoch oben,festgekeilt.
In einem Holzgestell,auf dem Podest,
vor dem das Publikum verweilt.
Und sie blicken voller staunen,
auf die seltsame Konstruktion.
Ein effektives Gerät zum töten,
da hinten naht das Opfer schon.
Ein verhasster Adliger,
ein Koenig gar,ein Erztyrann,
der soll dies Ding nun ausprobieren,
ob man es so verwenden kann.
Der Hals der wird aufs Holz gelegt.
Die Menge jubelt und sie lacht.
Mitleid kann er nicht erwarten,
hat auch nie an sein Volk gedacht.
Ein Raunen geht nun durch die Menge,
als das Beil herniederrauscht.
Der Kopf wird sauber abgetrennt,
und Stille folgt,ein jeder lauscht.
Das Blut das fließt nun aus dem Halse,
aus dem uebrig gebliebenen Rumpf.
Der Schädel ist im Korb verschwunden,
der Podest ist nun ein blutiger Sumpf.
So war es in Frankreich,
vor über zweihundert Jahren,
im Zeichen der Revolution,
wurde die Guillotine durch Land gefahren.
Bis weit ins zwanzigste Jahrhundert,
war sie dann genau das Instrument,
mit dem man Todesurteile vollzogen,
hat tausende Köpfe vom Hals getrennt.
Nun steht sie im Museum,
Wird von Besuchern angestiert.
Was ist bloß in unsern Köpfen los,
das uns so was fasziniert.