Alwis, der Zwerg

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Er war der Wissendste aller Zwerge,
im Fels war sein Haus tief unter der Erde
Die Tochter des THOR, sie wurd‘ ihm versprochen
Als der Vater heimkehrte, hat er widersprochen:

„Bevor meine THRUD sich ins Erdreich begibt,
einen Zwergen heiratet, umsorgt und liebt,
will ich dich prüfen mit einigen Fragen!
Du sollst mir alle die Namen sagen,

die in den Welten gebräuchlich sind
von Himmel und Erde, Wolken und Wind!“
Der tat’s ohne Fehl, die Nacht ging dahin
und THOR war begeistert und hielt ihn hin

mit Frage um Frage. Ohne Misstrau‘n
erwiderte der bis zum Morgengrau‘n
Der erste Sonnenstrahl fiel dann herein
Und ALWIS, der Zwerg, erstarrte zu Stein

Anm.: Nach dem Götterlied Alvissmal. Dem Zwerg ALWIS (der ‚Allweise‘) war in Abwesenheit THORS von den Göttern dessen Tochter Trudh als Gegenleistung für die von ihm geschmiedeten Waffen versprochen worden. Der Donnergott verwickelt den unerwünschten Schwiegersohn in einen Wissenstest, von dessen Ausgang er die Übergabe seiner Tochter abhängig macht. ALWIS soll verschiedene Elemente und Ereignisse der Natur bei Menschen, Göttern, Alben, Zwergen und Riesen benennen. Treu beantwortet ALWIS alle Fragen und vergisst darüber die Zeit. Als die ersten Sonnenstrahlen in die Hallen Asgards fallen, erstarrt der betrogene Zwerg zu Stein. Im Gegensatz zu seinem Vater ODIN im Wafthrudnir-Lied siegt THOR nicht durch Wissen, sondern durch List.

Informationen zum Gedicht: Alwis, der Zwerg

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08.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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