Diagnose: Krebs

Ein Gedicht von Jürgen Richter
Als ich diese Diagnose erhielt,
dachte ich, meine Zukunft ist verspielt.
Große Angst vor diesem Wort,
denn einige, die es hatten, sind fort.

Der Doc eilig einen Termin zur OP gemacht,
ich ja gesagt, nicht darüber nachgedacht.
Ich, nicht mehr ganz jung an Jahren,
aber auch nicht alt und unerfahren.

Über dieses Thema wollte ich nichts wissen.
viel zu traurig und besch... .
Dann die OP gut überstanden,
wichtige Dinge im Leben eines Mannes kamen abhanden.

Physisch halbwegs gesund aufgewacht,
Psychisch angeknackst und traurig gemacht.
Einen Antrag auf Reha gestellt,
das Ergebnis mir nicht gefällt.

Über den Ort mit dem RV-Träger gestritten,
hat nichts gebracht, nur darunter gelitten.
Körperlich hat die Reha was gebracht,
seelisch weniger als gedacht.

Ich muss nun mit allem leben,
kann nicht mehr alles geben.
Man kann trotzdem glücklich sein,
denn ich war niemals allein.

Jahre sind nun ins Land gegangen
und meine Seele hat sich wieder gefangen.
Ist die Diagnose noch so schlimm,
sie nicht zwangsläufig unsere Zukunft bestimmt.

LE 10.02.2016

Informationen zum Gedicht: Diagnose: Krebs

971 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,9 von 5 Sternen)
3
12.02.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige