Liebe macht nicht immer Sinn
Ein Gedicht von
Jan Jendrejewski
Wir sind wie Feuer und Wasser.
Wie Tag und Nacht.
Wie rund und eckig.
Wie weich und hart.
Wir leben in völlig verschiedenen Welten
Und wenn wir aufeinandertreffen, knistert die Luft.
Wir treiben uns beide gern in den Wahnsinn
Und würden uns am liebsten an die Gurgel gehen.
Wie kann man nur so sein? Das ist unsere liebste Frage
Und Kopfschütteln unsere bevorzugte Bewegung.
Es ist kein Geheimnis, dass wir wie Todfeinde sind
Und uns abgrundtief verachten.
Und dennoch, obwohl ich dich hasse,
Kann ich in letzter Zeit nicht aufhören, an dich zu denken.
Nicht etwa deshalb, weil ich mal wieder an dir verzweifle,
Sondern weil ich die Momente ohne dich neuerdings als unangenehm empfinde.
Ja, ich muss sogar gestehen, dass ich dich irgendwie vermisse.
Verdammt, dass ich jetzt sogar gern bei dir wäre!
Denn obwohl ich dich so leidenschaftlich hasse,
Sehnt sich etwas tief in mir nach dir.
Oh verdammt, Gott bewahre, beherrscht mich denn der Wahnsinn?
Welche üble Macht spielt mir hier einen Streich?
Was ist nur los? Wohin ist der Ekel?
Ich glaube, ich werde krank.
Denn auf einmal rast mein Herz und ich fange an zu schwitzen.
Was passiert mit mir, was geht hier vor?
Mich haben Vernunft und Stolz verlassen,
Und ich komme nicht darum herum, mir etwas gestehen zu müssen.
Verdammt nochmal, ich wage es kaum auszusprechen.
Aber ich glaube allmählich, du hast mich vergiftet.
Denn ich will dir jetzt so gerne sagen,
Du Teufel, verdammt, ICH LIEBE DICH!